Ehepaar Benz bei den Special Olympics

Pfreimder Ärzte-Ehepaar eine Woche als Helfer bei den Special Olympics

Oberpfälzer Wald | 31. August 2023 | Claudia Völkl Redakteurin, stv. Ressortleiterin
Sie sind Ärzte, treten beruflich mit 68 Jahren etwas kürzer. Spontan melden sich Friederike Dunkel-Benz und ihr Mann Reinhold Benz aus Pfreimd als Volunteers für die Special Olympics in Berlin. Fünf Tage, die sie nicht missen möchten.
Health Promotion, Gesundheitsvorsorge, war der Bereich, in dem die beiden Pfreimder Ärzte tätig waren. | Dr. Friederike Dunkel-Benz
Die Ärzte Dr. Friederike Dunkel-Benz und Dr. Reinhold Benz waren eine Woche als Helfer bei den Special Olympics World Games in Berlin im Einsatz. | Dr. Friederike Dunkel-Benz
Sie teilte mit Friederike Benz ihre Freude über die Medaillen. | Dr. Friederike Dunkel-Benz
Blutdruckmessen – laut Dr. Friederike Dunkel-Benz für viele der teilnehmenden Sportler eine Premiere und neue Erfahrung. | Dr. Friederike Dunkel-Benz
Bei den Special Olympics World Games gab es verschiedene Begleitstationen für die "Healty Athlets". | Dr. Friederike Dunkel-Benz

Pfreimder Ärzte-Ehepaar eine Woche als Helfer bei den Special Olympics

Sie sind Ärzte, treten beruflich mit 68 Jahren etwas kürzer. Spontan melden sich Friederike Dunkel-Benz und ihr Mann Reinhold Benz aus Pfreimd als Volunteers für die Special Olympics in Berlin. Fünf Tage, die sie nicht missen möchten.

 

 

Was bleibt von den Special Olympics in Berlin? "Diese Freude geistig behinderter Menschen zu sehen, denen sonst im öffentlichen Leben so wenig Raum gegeben wird", sagt Friederike Dunkel-Benz ganz spontan. Sie und ihr Mann hatten nicht lange überlegt und für die Special Olympics ihre Hilfe angeboten.

 

Die Arbeitsmedizinerin und ihr Mann, bis vor zwei Jahren als Allgemeinarzt in Pfreimd tätig, haben ihre berufliche Tätigkeit etwas zurückgefahren Jetzt bleibt mehr Zeit für die Familie und auch für das Ehrenamt. Beide sind bei den Lions engagiert. Sie im Club Oberpfälzer Wald, er im Schwandorfer Club. Von dieser Seite kam auch Anfang des Jahres der Aufruf, dass dringend Helfer gesucht werden.

 

Für Augen, Ohren, Zähne

Der spontane Entschluss fiel bereits Anfang des Jahres. Das Organisationsteam der Special Olympics, "des größten Sportereignisses seit den Olympischen Spielen 1972 in Deutschland war organisatorisch gut aufgestellt", erzählt Friederike Dunkel-Benz gegenüber Oberpfalz-Medien. Es ab vorab mehrere Online-Seminare, dann je nach Qualifikation die Zuteilung in verschiedene Begleitstationen des Gesundheitsprogramms „Healthy Athletes“: Ins Zentrum für Vorsorge und gesunde Ernährung, in den Anlaufpunkt für Augen und Ohren – Opening Eyes und Healthy Hearing – oder für gesunde Füße und Zähne.

 

"Die Hilfe ist schon beeindruckend," sagen Friederike Dunkel-Benz und ihr Mann übereinstimmend. Den 170 Ländern wurden Teilnehmer-Kontingente zugeteilt. Die Sportler kamen auch aus bitter-armen Regionen, in denen geistig oder mehrfach Behinderte kaum eine Rolle spielen oder gar Zugang zu Gesundheitssystemen haben. "Eine Betreuerin aus Südamerika hatte nur Vollwaisen dabei", verdeutlicht das Ehepaar. Der Bedarf an Alltagshilfen ist groß. Da wurden jede Menge Hörgeräte und täglich mehr als 250 Brillen angepasst und möglichst auch noch gleich geliefert. Unterstützt wurden diese Hilfen durch Sponsoring von internationalen Firmen und Crowd-Funding.

 

In der Station "Prävention"

In der Basisstation "Prävention", dem Standort des Pfreimder Ehepaares, wurde unter anderem der Blutdruck gemessen. "Für viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine neue Erfahrung", so Friederike Dunkel-Benz. Es ging auch um Sonnenschutz und Hautkrebs, gesunde Ernährung, Hygiene. "Mit UV-Lampe und fluoreszierender Flüssigkeit konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erkennen, wo beim falschen Händewaschen Rückstände bleiben und konnten gleich Verbesserungen beim erneuten Waschen mit der Lösung erkennen. Häufig wurde mit Händen und Füßen gesprochen, diente das Handy als Übersetzer, hin und wieder half auch ein Dolmetscher. Die Teilnehmer kamen immerhin aus 170 Nationen".

 

Mit dem Herzen dabei

Die freiwilligen Helfer an den Gesundheitsstationen teilten sich die Acht-Stunden-Schichten oder waren den ganzen Tag dabei – unter anderem auch Krankenschwestern, Mitarbeiter von beschützenden Einrichtungen, Pflegeschülerinnen. Jeder der insgesamt 22 000 Volunteers, ob aus Irland, USA, Holland oder Portugal bezahlte seine Anreise und Unterkunft selbst. Freude und Engagement zeigten sich in einer fröhlichen Atmosphäre. "Viele hatten private oder berufliche Ansatzpunkte, eine Familiengeschichte. Eine Krankenschwester fuhr jeden Tag mit dem Flix-Bus nach Berlin und wieder heim nach Bielefeld, um sich die Übernachtungskosten zu sparen". Und viele junge Menschen haben sich engagiert: "Die waren einfach mit dem Herzen dabei," schildert Friederike Dunkel-Benz.

 

Die Freude der Sportler sei übergeschwappt. "Ich habe einen Bekannten aus Amberg getroffen, dessen behinderter Sohn eine Bronzemedaille gewann. Das Strahlen des Vaters wurde noch durch den Sohn getoppt, als er die Sportlegende Dirk Nowitzky persönlich traf".

 

Was von den Special Olympics nachklingt, "ist die Freude der in der Gesellschaft oft Unsichtbaren, diese andere Art von Ehrgeiz", bringen es Friederike und Reinhold Benz auf den Punkt. "Hier wurde nicht von Inklusion geredet. Es war einfach ein Miteinander. Wir haben Menschen kennen gelernt, die sonst mit ihrer Freude und mit dem, was sie ausstrahlen, so gar nicht wahrgenommen werden."

 

Hintergrund:

Special Olympics World Games

Bewegung: Mit mehr als fünf Millionen Athleten in 174 Ländern die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung

Premiere:2023 erstmals in Deutschland

Athleten: etwa 7000

Freiwillige Helfer: 22 000

Zuschauer: 330 000

Sportarten: 26 von Laufen, Schwimmen, Boccia und rhythmischer Gymnastik über Tischtennis, Reiten und Radfahren bis hin zu Futsal und Handball.

Auszeichnung: Es gibt keinen Medaillenspiegel, aber Medaillen und Schleifen

Asset-Herausgeber

Aktion Krapfenschmaus

Aktion Krapfenschmaus 2021

Oberpfälzer Wald | 22. Oktober 2021 | Frau Claudia Völkl
Wer möchte die Faschingszeit mit einem Krapfenschmaus einläuten? Die beiden Lions Clubs im Landkreis Schwandorf bieten am 11.11. einen unkomplizierten Lieferservice an. Wer ihn nutzt, tut auch noch Gutes dabei.
Lions Verkaufsstand
Zum reinbeißen: Die Präsidenten Maria Schlögl (Lions Oberpfälzer Wald) und Peter Mertins (Lions Schwandorf) machen Appetit auf den Krapfenschmaus. | Lions Club Oberpfälzer Wald

Wer möchte die Faschingszeit mit einem Krapfenschmaus einläuten? Die beiden Lions Clubs im Landkreis Schwandorf bieten am 11.11. einen unkomplizierten Lieferservice an. Wer ihn nutzt, tut auch noch Gutes dabei.

Die Lions Schwandorf sind für die Bigband-Konzerte der Gymnasien bekannt, die Lions Oberpfälzer Wald unter anderem für ihre Ochsenbraterei beim Mittelalterlichen Markt in Nabburg und den Radlerbahnhof. Bedingt durch Corona stehen die Veranstaltungen, deren Erlös stets voll und ganz sozialen Zwecken zugute kommt, in der Warteschleife.

In den Zusammenkünften, die in letzter Zeit nur Online laufen konnten, wurde überlegt, mit welchen Aktionen trotzdem etwas Geld in die Spendenkasse gespült werden kann. Gerade weil neben der Unterstützung der Tafel, dem Integrationsnetzwerk Schwandorf und dem Hilfsprojekt "1000 Schulen für die Welt" ein neues Vorhaben ansteht: Die Unterstützung von Schulkindern, die Corona aus der Bahn geworfen hat. "Die in zahlreichen Activities gesammelten Spenden wurden stets zielorientiert und unkompliziert an Projekte im sozialen und schulischen Bereich weitergegeben", betonen die beiden Präsidenten Maria Schlögl und Peter Mertins.

Der Krapfenschmaus ist die neueste Idee der beiden Serviceclubs. Sie liefern am 11. November frisch gebackene Krapfen im praktischen 24er-Karton frei Haus. Damit können Unternehmen und Betriebe Mitarbeitern eine Freude machen und sie zum Auftakt der Faschingssaison mit traditionellem Schmalzgebäck überraschen. Die Zeit spielt dabei keine Rolle. "Wir liefern auch zur Frühschicht", betonen Schögl und Mertins. "Es gibt schon zahlreiche Bestellungen, doch der Routenplan kann gerne ausgebaut werden", ergänzt Projektpate Manuel Lischka.

Und so funktioniert es: Wer Krapfen möchte, muss lediglich den Bestellschein ausfüllen und bis spätestens 2. November per Mail an krapfenschmaus@gmx.de senden. "Die Krapfenlieferung erreicht die Adressaten selbstverständlich so, dass Sie die fünfte Jahreszeit pünktlich um 11.11 Uhr einläuten können", versprechen die Lions-Präsidenten. "Mit der Bestellung wird uns ermöglicht, auch weiterhin caritative Projekte in der Region zu unterstützen – zielgerichtet und zu 100 Prozent". 24 Krapfen mit Fruchtmarkfüllung im Karton kosten 29 Euro.